Vorgestern habe ich mein alljährliches Transnistrien-Ritual durchgeführt: ich bin zum Frisör gegangen. Immer den gleichen, auf der Hauptstraße, überhalb der coolsten Kellerbar. Ein großer Raum mit 15 Arbeitsplätzen, die Damen arbeiten auf eigene Rechnung und zahlen Platzmiete. 35 Rubel (3 Euro) kostet die Frisur, mit Waschen 40. Für mich ist Frisör wie Zahnarzt, ich schiebe der Termin hinaus, obwohl es schon wehtut. Ich hasse es, mir auf mein Haupt schauen zu lassen, zu erklären, wie ich es denn gern hätte, dann 20 Minuten grauenhaften Smalltalk über mich ergehen zu lassen um dann schließlich, wie jedes mal festzustellen, dass a.) der Haaransatz sich wieder verschoben hat, ich b.) schon wieder älter aussehe und c.) dass die Frisiertante sich und mich verschnitten hat.
Immerhin, die Wunsch-Abklärung in T-Pol geht so. Sie: kurz? Ich: sehr. Kein Geplapper zwischendurch und natürlich sind die Friseurmeisterinnen in T-Pol zehnmal besser als in Wien. (so wie auch die Tomaten und anderes Gemüse). Allein der Blick in den Spiegel ist der gleiche geblieben.